Mit NieR: Automata – Lange Geschichten bringt Autorin Jun Eishima, gemeinsam mit dem kreativen Mastermind Yoko Taro, die Geschichte eines der bedeutendsten Sci-Fi-Spiele der letzten Jahre in Romanform. Und das Ergebnis? Eine Mischung aus introspektivem Drama, existenzieller Sinnsuche und dystopischer Action – verpackt in einem stilvollen Softcover-Format (185 × 128 mm, 318 g) mit über 370 Seiten geballter Androiden-Melancholie.
ISBN: 978-3-7539-1508-1
Verlag: altraverse
Erscheinungsdatum: 17. Februar 2025
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Die Erde ist verloren. Die Menschheit hat sich auf den Mond zurückgezogen. Auf dem postapokalyptischen Planeten liefern sich Androiden der YoRHa-Einheit einen aussichtslosen Kampf gegen Maschinenwesen, die einst von außerirdischen Invasoren geschaffen wurden.
Im Zentrum:
2B, die disziplinierte Kriegerin mit einem Geheimnis
9S, der neugierige Scanner mit einem Herz für Wahrheit
Adam & Eve, zwei humanoide Maschinen, deren philosophischer Diskurs erschreckend menschlich wirkt
Doch was als Sci-Fi-Action beginnt, wird schnell zu einer introspektiven Reise: Gefühle, Zweifel, Erinnerung und Schuld verschmelzen zu einer Geschichte, die tief unter die Oberfläche geht.
Der größte Unterschied zur Game-Vorlage: Die inneren Monologe. Was im Spiel nur durch Gestik, Musik oder Stille vermittelt wird, wird hier greifbar. Du erfährst:
Wie sehr 2B unter der Last ihrer Mission leidet
Was 9S wirklich über die Wahrheit hinter YoRHa denkt
Warum A2 zur gejagten Einzelkämpferin wurde
Diese emotionalen Einblicke geben der Geschichte eine völlig neue Ebene – fast schon wie ein intimes Tagebuch.
Nebencharaktere wie Commander White, Devola & Popola oder Pascal bekommen eigene Szenen. Dadurch wird die Lore greifbarer, komplexer – und zugleich auch tragischer.
Ein Highlight für Fans: Die geheimen Befehle der Pods, die nach dem Tod der YoRHa-Einheiten alle Erinnerungsdaten löschen sollen. Kalte Protokolle treffen auf verzweifelte Entscheidungen.
Die Fragen, die das Buch aufwirft, sind keine leichte Kost – aber gerade das macht es so faszinierend:
Ist eine programmierte Emotion weniger echt?
Gibt es Hoffnung ohne Wahrheit?
Dürfen Maschinen träumen?
Wer Werke wie Blade Runner, Ghost in the Shell oder Neon Genesis Evangelion liebt, wird sich hier sofort zu Hause fühlen.
Natürlich ist die Taschenbuchausgabe nicht frei von Schwächen. Die größten:
Keine komplette Nacherzählung: Viele Sidequests (z. B. mit Jean-Paul, 6O oder Emil) fehlen komplett. Auch zentrale Szenen – wie das erste Treffen mit Anemone – werden übersprungen.
Nur für Kenner wirklich zugänglich: Wer das Spiel nicht kennt, wird anfangs Schwierigkeiten haben, den Plot zu verfolgen. Der Roman setzt Vorwissen stillschweigend voraus.
Übersetzungsprobleme: In der bisherigen Fassung finden sich einige ärgerliche Fehler – von falschen Pronomen bis hin zu Tippfehlern bei Namen (z. B. „Pod 046“ als „146“).
Empfohlen für:
Fans, die NieR: Automata geliebt haben und mehr über die Gedankenwelt der Figuren erfahren wollen
Leser*innen, die melancholische Sci-Fi mit philosophischem Tiefgang suchen
Sammler*innen, die ihre NieR-Bibliothek erweitern möchten
Weniger geeignet für:
Leser, die eine vollständige und actionreiche Nacherzählung erwarten
Einsteiger, die ohne Spielerfahrung in die Lore eintauchen wollen
Sprachpuristen, die sich an fehlerhaften Übersetzungen stören
NieR: Automata – Lange Geschichten ist kein Ersatz für das Spiel – und will das auch nicht sein. Es ist eine emotionale Ergänzung, ein tiefer Blick in die Herzen künstlicher Wesen, die menschlicher sind, als sie je sein dürften. Die Schwächen sind da, aber für echte Fans überwiegen die Stärken: Die inneren Konflikte, die stille Verzweiflung, das bittersüße Ende.
Was bleibt:
Diese Geschichte lässt dich nicht los. Sie kratzt nicht an der Oberfläche, sie bohrt sich in dein Herz. Und wenn du am Ende angekommen bist, bleibt nur eine Frage:
Willst du die Wahrheit wirklich wissen – oder reicht dir die Lüge?
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Lass uns in den Kommentaren wissen: Was war deine emotionalste Szene in NieR: Automata? Und wie hat dich der Roman verändert?