Die Türen öffneten sich frühmorgens um 10 Uhr. An beiden Tagen gab es ein vollgepacktes Programm, das bis zur abschließenden Moderation am Ende des Tages lief. Im Erdgeschoss befand sich der Bühnensaal, in dem zahlreiche Gäste auftraten. Dazu gehörten Shiroku, die ihr neuestes Album präsentierte, Shinji Schneider, der für Unterhaltung sorgte, die All Stars mit ihrer Assassins Creed Odyssey Bühnenshow und das Divites Quartett mit ihrem Auftritt. Nebenan befand sich der große Händlersaal, in dem Geschäfte wie Michas Magic World, Manga-Mafia und Manga-Merch ihre Waren anboten. Hier konnten die Besucher alles kaufen, was das Herz begehrte, sei es Figuren, Replikas, Kissen, Snacks oder Sammelkarten. Es gab auch einen speziellen "Bring & Buy"-Raum für Anime- und Manga-Fans, in dem gebrauchte Manga und Blu-rays im Stil eines Flohmarkts erworben werden konnten.
In den hinteren Räumen des Erdgeschosses wurde bereits zu bekannten Anime-Songs mitgesungen. Karaoke durfte auf der Wie.MAI.KAI natürlich nicht fehlen und war ein beliebter Treffpunkt für Otaku auf der Convention. Am Sonntag gab es sogar einen Karaoke-Wettbewerb, bei dem ein befreundeter Cosplayer den zweiten Platz erreichte. Einen Gang weiter, abseits des Trubels, befand sich der Filmsaal. Dort wurden eine Vielzahl von Filmen und Serien-Highlights gezeigt, was mich positiv überraschte, da ein eigener Raum für das Filmprogramm bereitgestellt wurde und dieser an beiden Tagen voll mit Screenings war!
Im Untergeschoss herrschte eine kreative Atmosphäre. Hier versammelten sich Künstler verschiedenster Art. In den miteinander verbundenen Räumen konnte man Zeichner, Bastler und Cosplayer antreffen. Außerdem gab es im Untergeschoss Workshops und Gaming-Angebote.
Die Workshops waren selbst erklärend. Sie waren darauf ausgelegt, den Besuchern neue Fähigkeiten zu vermitteln. Erfahrene Fachleute gaben Tipps zum Basteln von Cosplays, boten Photoshop-Tutorials und einen Crashkurs in Grundlagen der Fotografie. Zusätzlich gab es in der Sporthalle die Möglichkeit, an einer Kampfkunst-Darbietung teilzunehmen und das Maid-Café "Maido-no-Kisetsu" zu besuchen. Neben den Workshops gab es einen Gang mit Konsolen aus allen Generationen. Wie üblich gab es vor Ort auch Turniere, z. B. für Street Fighter und Super Smash Bros. Überall standen Fernseher und Konsolen bereit, damit die Gäste spielen konnten. Von Prügelspielen bis hin zu Rhythmusspielen war alles dabei, was aus dem japanischen Raum stammt.
Außerhalb der Wie.MAI.KAI, aber zugänglich ohne Eintrittskarte, befand sich die Sporthalle. Dort war ausreichend Platz für einen Schnupperkurs in Tatsu-Ryu-Bushido, an dem jeder teilnehmen durfte. Nach dem Sport konnte man sich im Maid-Café ausruhen und mit Gebäck die verlorenen Kalorien wieder auffüllen. Auf dem Gelände der Hallen versammelten sich die angereisten Besucher, was eine großartige Gelegenheit bot, Freunde und Gleichgesinnte zu treffen, die möglicherweise kilometerweit entfernt wohnten und gemeinsam Spaß an diesem Wochenende hatten. Sowohl Cosplayer als auch Fotografen konnten sich austauschen und bei gutem Wetter von noch besseren Schnappschüssen profitieren, um ihr Portfolio zu erweitern und Kontakte zu knüpfen.
Alles in allem hat uns die Wie.MAI.KAI gut gefallen. Gerade als jemand, der große Veranstaltungen gewohnt ist (Gamescom, verschiedene Comic Cons und Buchmessen), kam hier im Kontrast dazu ein sehr familiäres und heimisches Gefühl auf. Besonders gut gefiel mir das umfangreiche Filmprogramm in einem abgedunkelten und kühlen Raum. Das Außengelände war ebenfalls groß genug für die zahlreichen Besucher, die unter den Bäumen ausreichend schattige Plätze fanden. Nächstes Jahr sind wir gerne wieder dabei!